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Der Super El Nino erwartet uns in Brasilien…

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Reiseblog über unsere Kitersafari Brasilien, geschrieben von Teona

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Voller Skepsis lande ich in Brasilien mit dem ehemaligen World Cup Rider Jens Siegert und seiner Truppe. Es Regnet, scheiße….wusste ich´s doch…Regenzeit im Januar und Februar und Wind wird´s auch nicht geben….toll!
Wie das immer so ist, es kommt anders als man denkt! Achja… Ich vergaß mich vorzustellen, ich bin Teona, bin VDWS Wassersportlehrerin, arbeite für die Kiteschule.com.

Die Safaris

Vor 9 Jahren begann der Pro Rider, Jens Siegert, mit den Kitesafaris in Brasilien und ist somit einer der ersten Anbieter für Safaris der etwas anderen Art. Mit Herzblut ist er für seine Gäste da und bringt jeden voran, ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Neben seinen Kiteschulen auf Djerba und an der Ostsee, werden mehrmals im Jahr Kite-Reisen nach Brasilien und Kenia Angeboten.

 

Es gibt drei verschieden Touren in Brasilien, also reserviert die nächsten drei Jahre schonmal euren Urlaub;

  • Die Erste Tour beginnt in Cumbuco, dem Mekka des Kitesurfens und führt bis nach Jericoacoara. Auf dieser Tour lernt ihr die schönsten und beliebtesten Spots mit Welle und Flachwasser kennen. Ein richtiger Allround-Trip.
  • Die Zweite Tour geht hoch in den Norden. Eine authentischen Brasilien Reise mit typisch brasilianischem Flair. Wir kiten in den Mangroven von Parnaiba, sehen auf Safaris Kaimane und Schlangen, erleben ein entschleunigtes brasilianisches Leben
  • Die Dritte Tour startet von Taiba über Paracuru nach Lagoinha. In dieser Tour bietet die Kiteschule ein Wavespezial an. Wellenreiten und Kitesurfen in der Welle; die Spots hier bieten die besten Bedingungen für Wellenspaß
  • Zudem ganz neu; die Weihnachtstour, mit Ausgangspunkt in Paracurù. Erlebt ein unvergessliches brasilianisches Weihnachtsfest unter strahlendem Sonnenschein und Palmen.

Unsere Tour

Die Tour mit der Gruppe dauert 3 Wochen, voller neue Eindrücke und abenteurlichen Trips, ob mit dem Auto die steilen Dünen hoch und runter oder mit dem Kite bei 5 Windstärken durch die Mangrovenwälder. Überwältigend und nicht in Worte zu fassen. Wer ein atemberaubendes Naturschauspiel und den brasilianische Lifestyle haut nah erleben möchte, ohne es mit dem Massentouristen zu teilen, ist genau richtig hier! Sagt Auf Wiedersehen zu den überfüllten Stränden und Hallo zu den neu entdeckten Secret Spots, während ihr mit dem Kite über das Wasser fliegt und unser Pick Up am Strand mit euch mitfährt. In den drei Wochen hatten wir nur ein paar windstille Tage. Die Zeit konnte wir gut nutzen zum Wellenreiten oder einfach nur zum Erholen. Es war eine Wohltat für uns alle, wenn´s mal nicht ordentlich geblasen hatte, da wir hin und wieder ganz schön geschafft waren. Stundenlang mit dem Kite neue fabelhafte Spots zu endecken und zu genießen ist ja auch nicht ohne. Regen?! Gab es auch, wenn dann hat´s über Nacht geregnet oder ab und an ein paar Regentropfen tagsüber. So, soviel dazu…Regenzeit und kein Wind. Gigantisch ist, wie nach dem Regen die Natur, selbst die Wüstenregionen in ein sattes Grün eingetaucht ist.

 

Unsere Kitespots

Die reinste Frechheit. Das Wasser war zu salzig, der Sand zu sandig und die Sonne zu heiß. Ich könnte ewig so weiter machen, allerdings muss man das selber erlebt haben. Die Spots waren weitestgehend leer, ab und an waren andere Kiter in Sichtweite. Durch unsere Safaris haben wir viele verschiedene Spots kennen und lieben gelernt. Selbst in der Taiba Lagune, wo die Profis trainieren, gab es Platz ohne Ende, nicht nur am offenem Meer. Es ist für jeder Mann alles mit dabei gewesen, ob Anfänger im Flachwasser oder für die Könner im Meer bei 2-3 Meter Welle. Jeder konnte sich so austoben und ausprobieren, wie er es gerade brauchte. Mit Tips und Tricks von Jens Siegert haben alle unserer Kiter einen riesen Sprung nach vorne gemacht, im wahrsten Sinne des Wortes.

Zu den Ehefrauen und Freundinnen

Ihr lieben Frauen, die ihr eure Männer mit Bauchschmerzen wegen den unheimlich heißen und sexy Brasilianerinnen nach Brasilien gelassen habt… Ganz ehrlich, die Sorge hätte ich auch gehabt, allerdings bin ich sehr enttäuscht. Es gibt genauso viele heiße sambatanzende Brasilianerinnen wie windstille Tage. In den 3 Wochen, 3 Tage, wenn ich beide Augen zudrücke.

Mein Fazit

Denkt doch bitte weiterhin an die Regenzeit und windlose Tage im Januar und Februar, an den bösen El Nino… damit wir, Kiteschule.com, weiterhin ungestört mit unserer Truppe Abenteuer und Wind erleben können.

Nun liebe Leute, verabschieden wir uns von unserer Januar Tour und der Truppe, die mit dabei war. Vielen Dank an alle Beteiligten, es waren unvergessliche Tage, sehr humorvoll und abenteuerlustig! Wir wünschen euch eine gute Heimreise nach Deutschland, sind doch nur paar minus Grade. Auf ein baldiges Wiedersehen, damit wir endlich wieder anstoßen können… natürlich nur mit dem Windbier! PROST!

Von den 21 Tagen unserer Nordtour im Januar, waren nur 5 Tage ohne, bzw mit leichtem Wind.

Wir verzeihen Dir El Nino!

 

Jetzt kommt unsere neue Truppe an und wir freuen uns auf die Neuankömmlinge! Die erste Station ist Paracurù. Ein guter Zeitpunkt um euch im Detail von jeder Station zu berichten.

 

Paracuru – ein Spot von der perfekten Welle bis großem Flachwasserbereichen.

Francesco und Frederico heißen uns Willkommen in unserer Pousada. Zwei italienische Brüder, die immer ein Plan C (Caipirinha Session) zur Hand haben, falls kein Wind wehen sollte.
Die Pousada ist sehr liebevoll aufgebaut und eingerichtet, sehr grün mit vielen Bäumen und Pflanzen, in einer ruhigen Umgebung und doch Stadt-und Strandnah. Das Essen, ob Frühstück oder Abendessen, wird herzlich zubereitet von den Mädels. Francesco ist der Caipirinha König Brasiliens weit und breit. Mit seinem italienischem Temprament steht er hinter der Bar und zaubert unvergessliche Cocktails! Besondere Wünsche?! Wird sofort umgesetzt. Ein Problem im Zimmer?! Wird sofort beseitigt. Braucht ihr jemanden zum Reden?! Frederico hat immer ein offenes Ohr für euch.

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Die ersten beiden Tage war der Wind vormittags ein bisschen mau, aber zur Abwechslung, damit die Pousada auch schön Grün bleibt, hatten wir Regen. Dennoch haben wir uns davon nicht unterkriegen lassen. Morgens, vor dem Frühstück, konnte unsere Truppe Yoga mit mir machen,  allerdings kam nach einigen Tagen keiner mehr, ob das an mir lag? Mittags ging es zum Wellenreiten. Ein Spektakel für Jedermann, da die brasilianischen Championchips im Wellenreiten stattfanden. WOW, was die Jungs und Mädels draufhaben. Wir waren, nach Jens Einweisung, fast genauso gut wie die Pros.
Nachmittags ging es dann zum Kiten. Je nach Wahl findet man auf der Strecke von Taiba nach Paracuru Flachwasser bis hin zu der perfekt laufenden Welle. Ganz ehrlich liebe Leute, was will man mehr? Alles was das Herz begehrt ist direkt vor der Tür zu finden. Traumhaft! Wer unberührte Strände im satten Türkis sucht, ist herzlichst eingeladen uns zu begleiten.

 

Wir hielten uns die ersten Tage in der Taiba – Lagune auf. Die große Süßwasser Lagune bietet ideale Bedingungen zum Lernen und Üben von neuen Tricks, gerade Januar bis Ende Februar, da kaum Kiter vor Ort sind. Ein super Spot für alle Könnerstufen. Aaron Hadlow und Bruna Kajiya, sowie viele andere Stars haben wir bestaunen dürfen. Nach dem sich alle aus unserer Gruppe fleißig eingekitet hatten, trauten wir uns ins offene Meer. Ebenfalls ideal für Einsteiger, da der Secret Spot Flachwasser und großen Stehbereich bietet. Die Könner unter uns brauchten nur ein paar Meter weiter rausfahren, wenn sie sich in der Welle austoben wollten.
Mit Wellenreiten, Kiten und leckeren Caipirinhas brachten wir unsere Tage in Paracuru rum. Jetzt geht´s weiter über den Strand nach Itarema. Auf unserem Pick Up haben wir auf der Ladenfläche noch ein Plätzchen frei, möchte jemand einsteigen? Die Strecke nach Itarema sollte man nicht verpasst haben, sowas erlebt man nur mit Jens Siegert!

 

 

Auf nach Itarema zu unserem Sonnengott Timo

Entspannt nach dem Frühstück fuhren wir los Richtung Itarema. Die Pick Ups waren so beladen, das man sich ganz gemütlich auf die Ladefläche setzten konnte. Natürlich sind diese Plätze für VIP Gäste vorreserviert.  Wie man ein VIP Gast wird?! Ganz einfach, in dem man entspannt und offen für den brasilianischen Lifestyle ist. Und das bedeutet nicht nur Caipirinhas schlürfen und Samba tanzen, sondern auch endlos lange Downwinder in einer zauberhaften Natur zu genießen. Wer über das Wasser fliegt und die Augen offen hält, sich traut ins Wasser zu schauen, kann ab und an eine Schildkröte oder bunte Fische entdecken. Nicht erschrecken, diese Tiere sind Vegan. Mit dem Pick Up, entlang der Nordost-Küste Brasiliens zu rocken, hat einen besonderen Flair. Es ist spannend zu beobachten wie die Küste sich verändert, wie satt und leuchtend die Farben sind. Die Sonne und der Wind streichelt einem schön über die Haut. Wir atmen alle tief ein und aus und haben das Gefühl angekommen zu sein.

Plötzlich beschleunigt das Auto, wir schreien alle los und haben den Eindruck Rückwärts von der Ladefläche zu fallen. Alle krallen sich irgendwo fest. Ich fange an zu Lachen, da ich weiß was jetzt passiert. Jens fährt mit Vollgas eine sehr steile und hohe Düne hoch, damit wir den schönen Ausblick genießen können und natürlich damit wir einen besseren Blick auf unsere Fähre haben. Wir müssen ja sehen, welche neue Herausforderung uns erwartet. Die erste Feststellung nach dem kleinen Schrecken, wir müssen uns mit der Fähre selber am Seil rüber ziehen . Vorher aber werden noch Faxen am Dünenabhang gemacht, ganz vorne mit dabei, unser Pro Rider. Jens macht es vor und wir machen es nach. Ein Salto nach dem anderen, Weitsprünge und vieles mehr. Bis einer heult, bzw wir auf die andere Seite der Flussmündung müssen.

Die Autos werden einzeln auf die typisch brasilianischen Fähre raufgefahren. Die Fährenarbeiter sind sehr hilfsbereit und haben immer ein Lächeln für uns parat, deswegen und weil es cool ist, kommen wir den 3 Männern entgegen und ziehen uns selber auf die andere Seite. Bei der halben Strecke, stellen alle fest, was für eine körperlich harte Arbeit diese Männer den ganzen Tag verrichten. Hut ab!

Weiter geht´s am Strand entlang und der Downwinder wird gestartet. Der Einstieg ist nicht so einfach, da die Welle ganz schön power hat und die Ersten wollen aufgeben, aber nichts da! Per Bodydrag kämpfen wir gegen die Welle an und alle schaffen es raus aus der Welle. Draußen lässt es sich schön fahren, alle üben ihre Halsen und Sprünge oder lassen sich entspannt mit dem Wind ziehen. Dieser Downwinder ist abwechslungsreich, Welle am Anfang, Flachwasser am Ende und alles andere dazwischen.

Zufrieden kamen alle aus dem Wasser raus, es wurde fix eingepackt und wir fuhren über die Landstraße, irgendwo im Hinterland zur unserer neuen Pousada. Mit Caipirinhas wurden wir in Empfang genommen, der Wind wehte leicht und das Wasser ist direkt vor der Tür.

 

 

Itarema

Mis Socorro und unser Sonnengott Timo empfingen uns mit sonnigen Caipirinhas in der Pousada. Ihr denkt euch jetzt bestimmt, sonnige Caipirinhas? Sonnengott? Habt ihr schon zu viele Caipis hinter euch? Timo, ein Kitelehrer, der im Winter in Brasilien arbeitet und auch gerne hinter der Bar steht, mixt fabelhafte Caipirinhas. Aber nicht die leckeren Caipis sind der Highlight, sondern die Dekoration macht den Charme aus. Unser lieber Timo zaubert nämlich aus Limetten Sonnen heraus. Wie er das macht? Unser Versuch es herauszufinden ist kläglich gescheitert. Mit Überzeugungsarbeit zeigte Timo uns sein Geheimnis. Ihr wollt es auch gern erfahren? Begleitet uns auf unsere Brasilien Safari und findet es selber heraus.
Unser Spot ist direkt vor der Tür und Gezeiten anhängig. Allerdings können wir auch bei Ebbe kiten, da wir um die Ecke einen geheimen Spot haben, falls die Lagune komplett leer läuft. Wenn wir uns eine kleine Essenspause gönnen möchten, wird der Kite direkt vor die Pousada auf eine grüne Wiese gelegt. Ein Traum!
Ein unbeschreibliches Naturerlebnis wird von Jens Siegert angeboten. Dazu muss ich noch erwähnen, das die Kiteschule.com, die einzige Schule mit diesem Angebot ist. Downwinder durch die Mangroven. Der ca. 20 km langer Downwinder bietet unseren Kitern ein Rundumpaket von verschiedenen Revieren, die durchfahren werden. Vom offenen Meer ins Flussdelta, bis hin zu Sandbänken mit spiegelglattem Wasser. Das faszinierende an diesem Downwinder ist die Natur, durch die wir kiten. Die Mangroven sind wie eine Kullisse aufgebaut. Die riesigen Bäume, die sich aus dem Wasser strecken, sehen gigantisch aus, vorallem wenn die Sonne durch die schwarzen Bäume durchscheint. Leute, beim besten Willen kann ich euch dieses Erlebnis nicht beschreiben! Alle unsere Gäste haben sich bei unserem Pro Rider bedankt, sie hätten sowas noch nie erlebt!
So vergingen unsere Tage in Itarema, mit frischem Fisch am Abend, leckeren Säften und sonnigen Cocktails. Es waren erlebnisreiche Tage. Nun geht´s weiter nach Jeri.

 

Die verrückte Stadt Jericoacoara

Schon bei der Einfahrt in die Stadt merkt man, das Jeri ein verrückter Ort ist. Jeri ist absolut einzigartig und gehört zu einem Naturschutzgebiet. Gigantische Dünen, kristallklare Lagunen und atemberaubende Mangroven findet ihr vor Ort. Die Strände sind Kilometer weit. Mit dem Kitestuff ging es zum Spot. Die langen Strände bieten eine Vielfalt an Revieren. Vom Anfänger bis zum Pro kann sich hier jeder austoben, bei Ebbe im Flachwasser und bei Flut in den schönen Wellen, die auch zum Wellenreiten für Anfänger geeignet sind. Wir verbrachten den ganzen Tag damit Downwinder zu fahren und uns von Jens das Springen und die Backflipps beibringen zu lassen. Die Ansätze waren sehr amüsant, für alle die vom Strand zugeschaut haben. Für uns hieß Jeri, viel Wind, jedemenge Downwinder, leckeres Essen, unzählige Cocktails und Open-Air Clubs direkt am Strand. Wer Wind sucht wird hier fündig! Ein Paradies für Wind- und Kitesurfer. So genug mit Cocktails und Clubs, weiter geht´s nach Parnaiba.

 

Wenn schon, dann richtig!

Auf dem Weg nach Parnaiba; Wir hatten den ganzen Tag Zeit in Parnaiba anzukommen. Dort waren wir erst um 21 Uhr mit Renato verabredet, der uns mit dem Boot auf die Insel bringen sollte. Wir fuhren langsam am Strand entlang, hin und wieder durch kleine Fischerdörfer und genossen die Natur um uns herum. Nebenbei warteten wir auf mehr Wind, da wir noch einen Downwinder eingeplant hatten. So amüsierten und entspannten wir uns und kamen gemütlich vorwärts. Die Sonne schien und es war herrlich. Alle unterhielten sich anregend über den Downwinder durch die Mangroven und waren begeistert. Sobald mehr Wind aufkam, bauten wir auf und es ging zum nächten Downwinder. Die Sonne stand tief, das Meer war leuchtend Blau und in den langen Wellenbänken konnte man sich ordentlich austoben. So verging die Zeit…Moment mal, die Sonne war tief? Wie spät ist es denn eigentlich jetzt? War da nicht noch eine Fähre, mit der wir übersetzen müssten? Sachen packen, rein in das Auto und schnell zur Fähre. Es war noch keine 19 Uhr und schon stockfinster. Bei der Fähre angekommen, war irgendwie keine Fähre mehr da. Nach kurzer Zeit kamen zwei Brasilianer herüber gepaddelt und berichteten uns, das sich die Abfahrtszeiten geändert haben. Innerhalb von 2 Wochen!!! So mussten wir den halben Weg am Strand wieder zurück fahren. Das war keine große Sache. Kurz vor einem kleinen Fischerdort blieben wir mit dem Auto im Schlamm stecken. Das war eine große Sache. Wir kamen nicht mehr raus. Wild schaufelten wir die Reifen immer wieder frei, doch nichts half. Aus dem nichts waren plötzlich 10 Brasilianer da, schauten sich unsere Situation an, packten Jens und das zweite Auto und verschwanden mit unserem Veranstalter. Wir guckten uns alle nur doof an und wussten nichts zu sagen. Die paar dortgebliebenen Brasilianer fummelten am Auto rum, holten Äste, schaufelten, machten und taten, kamen gelegentlich zu uns rüber und boten uns Cachaca (Zuckerrohrschnaps) an. Jens kam zurück mit seinen “Entführern” und brachte jede Menge Holz, Balken und Kanister mit. Wir verstanden nur Bahnhof. Es war eine Freakshow. Die Einheimischen wussten genau was sie da taten. Und wir “Gringos” standen doof rum. Wie in einem Film. Innerhalb von Minuten war unser Auto aus dem Schlamm befreit. Alle waren erleichtert. Wir bedankten uns herzlichst und feierten noch ein wenig mit unseren Helden. Mit ein wenig Verspätung kamen wir in Parnaiba an. Unser Boot war da und so schipperten wir rüber auf unsere Insel.

 

Parnaiba

Die Schönheit dieses Spots kennt keine Grenzen. Es ist eine besondere Welt auf unserer kleinen Insel, mitten in einem der größten Flussdeltas. Kaum einen Kiter findet man dort. Unsere Insel ist noch unentdeckt und etwas ganz besonderes. Wer hat schon die Möglichkeit in einem der größten Deltas mit Süßwasser zu Kiten? Es ist eine Insel, die dich schon auf dem Hinweg entschleunigt und runterbringt. Dies macht sich auch bei unseren Kitern deutlich bemerkbar. So gelassen waren die Jungs und Mädels bis jetzt noch nicht. Die Tage verbrachten wir an der Sandbank und die Abende in unserer Pousada mit brasilianischer Hausmannskost. Caipirinhas gab es nur für die Kiter, die mit uns den schönen Downwinder durch den Fluß bis zur Pousada mitfuhren.

Downwinder im Delta Parnaiba
Kitesafari Delta Parnaiba

 

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Mit Jens Siegert geht es von einem Highlight zum Nächten. Die Nachttour mit Renato, unserem lustigen Bootsführer, war abenteuerlich, verrückt und zum Greifen nah. Nachts schipperten wir mit dem Boot durch die schmalen Flußarme des Deltas, um uns herum riesige schwarze Bäume, die aus dem Wasser ragen. Es war kein Licht weit und breit zu sehen, nur den klaren Sternenhimmel konnte man bewundern. Wir waren alle sehr leise und lauschten den Geräuschen, die aus den Wäldern kamen. Renato hatte eine kleine Lampe dabei und leuchtete wild vom Baum zu Baum und ins Wasser. Ziemlich zügig, non stop, hin und her und machte dabei komische lustige Laute. Dann pfiff er, der Bootsfahrer fuhr dann dementsprechend rückwärts, vorwärts oder auf die andere Seite, hielt an und Renato springte vom Boot, greifte ins Wasser und zog einen Kaiman heraus. Dabei lachte er noch ganz dreckig.  Wir schauten ihn alle ganz verdutzt an und dachten uns HÄ? Das kann doch nicht sein. So ging es die ganze Zeit. Renato leuchtet irgendwo hin, sah ein Tier und wir fuhren an das Tier ran. Im Leben hätten wir selber nie diese Schlangen, Kaimane, Vögel und Leguane entdeckt. Es war verblüffelnd. Eine Abenteuerreise voller Spannung, Neugier und Staunen. Ja, in dem selben Delta waren wir Kiten und Wakeboarden. Seit auch ihr mit dabei bei der nächsten Brasilien-Safari?

 

 

Karneval mal anders

In Macapa angekommen, machte sich die Karnevals Stimmung sofort bemerkbar. Lustig gekleidetete und geschminkte Brasilianer liefen herum, überall wurde laute Musik gespielt und alle waren angeheitert. Selbstverständlich war für uns nur der Kitespot interessant und wichtig.
Wunderschöne Flachwasser Lagunen umgeben von weißen Sandbänken formen sich bei Low Tide in Macapa, soweit das Auge reicht. Im Februar findet man kaum einen Kiter vor Ort. Das heißt für uns… Kiten und austoben bis zum Sonnenuntergang. Und wer noch nicht ausgepowert ist, bleibt noch mit uns in der Hauslagune und kann sich im Spotlight der Pick Ups mit sich selbst messen.
Da unsere Pousada direkt am Meer liegt, können unsere Kitesurfer kiten gehen, wann sie wollen. Morgens ging der Eine zum Frühstück und der Andere schon vom Wasser runter. So ließen es sich unsere Gäste gut gehen.
Am Abend fuhren wir gemeinsam in die Stadt und feierten ausgibig mit den Brasilianern Karneval. Es war ein unvergesslicher lustiger Abend mit Cocktails, Autoscooter und einer riesigen Bühne auf dem Marktplatz. Die Playlist der Musiker und Sänger wiederholte sich ständig, aber das Gute daran war, nach einigen Cocktails konnten wir den Text mitsingen, bzw mitschreien. Die Stimmung erinnerte mich an Helene Fischer am Gala – Abend im Club Aldiana, da sang und tanzte auch jeder mit!
Die Tage vergingen und wir alle waren froh Karneval überlebt zu haben. Und wie das so ist, sagten alle: ” Nie wieder Caipirinhas!” Es dauerte nicht lange und der Erste bestellte wieder ein Caipirinha und bekanntlich herrscht in einer Gruppe Gruppenzwang. Den Rest könnt ihr euch selber denken.


Nach Macapa waren wir noch zwei Tage in Itarema. Neben dem Kiten bereiteten sich die ersten Gäste auf die Abreise am Freitag vor. Mit gemischten Gefühlen saßen wir am letzten Abend zusammen, aßen leckeren frischen Fisch, tranken die letzten Caipirinhas und ließen die Brasilien Safari Revue passieren. Wir haben viel zusammen erlebt, einige male kräftig diskutiert über Gott und die Welt und natürlich die Flüchtlingskrise. Alles in allem hatten wir jedemenge Spaß zusammen.
Wir, Kiteschule.com, freuen uns euch wieder auf einer unserer Touren willkommen zu heißen. Bis dahin, genießt den kalten Winter.